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Die Streitmonster in Not - Worgimols Plan - Band1
Die Streitmonster in Not - Worgimols Plan - Band1

Kapitel1
Irgendwo in Mexiko

Jeffrey, 12 Jahre alt, lebte mit seinen Eltern in einem alten Haus auf dem Land. Schon immer. Nachbarn hatten sie keine. Dafür aber viel grüne Natur und ein kleines Dorf ganz in der Nähe.

Es war noch früh am Nachmittag und einer der letzten heißen Tage in diesem Jahr, als sich Jeffrey frisch geduscht auf sein Bett in die erste Etage legte.
Er genoss die Sonnenstrahlen, die seine Haut wärmten und das Zimmer mit goldgelbem Licht erfüllten. Stundenlang hätte er so daliegen können und auf das Blatt Papier starren, das vor ihm lag. Es war noch ganz leer. Er wollte alles aufschreiben. Die ganze Geschichte, die so unglaublich war, dass ihm niemand glauben würde.
Nachdenklich ließ er seine Blicke durchs Zimmer schweifen, als er bemerkte, dass etwas anders war als sonst. Obwohl er wieder Zuhause in Sicherheit war, wirkte alles um ihn herum noch befremdlich.
Er wusste, dass sich etwas geändert hatte. Ganz bestimmt sogar. Aber nicht sein Zimmer. Er war es selbst. Das wurde ihm nun klar.
All die Dinge, die er erst kürzlich erlebte, hatten ihn verändert. Seine Gedanken, seine Gefühle und seine Sinne. Sie waren anders. Viel schärfer als zuvor. Ein Zustand, der anhielt. Wer weiß, wie lange noch.
Jede Kleinigkeit, auf die er sonst nie geachtet hätte, nahm er nun wahr. Selbst die Tropfen von seinem nassen Haar, die leise auf den Boden prasselten, hörte er noch.

Während Jeffrey das alles bewusst wurde, bemerkte er, was für ein Chaos hier herrschte. Der Fußboden war voll mit Spielzeug.
Die ganzen Autos und Plastikdinos lagen noch genauso da, wie an jenem Tag, als er das letzte Mal sein Zimmer verließ. Er war ja nicht lange weg. Trotzdem fühlt es sich für ihn so an, als wären es Monate gewesen.

Jeffrey schloss die Augen und erinnerte sich zurück.

Toni, sein bester Freund, war bei ihm gewesen. Es war der Tag, bevor das alles passierte. Sie hatten die Carrera Bahn wieder aus dem Schrank gekramt und aufgebaut. Das Spiel, bei dem man die Rennbahn noch mit seinen Händen aufbauen muss. Es war das spannendste Rennen seit Langem. Nur wenige Millimeter entschieden über Sieg oder Niederlage.

Jeffrey sah Toni noch genau, wie er vor ihm stand. Sein Gesicht und seine dicken Wangen. Sie wurden immer feuerrot, wenn er aufgeregt war. Nach langer Zeit hatte Toni endlich wieder ein Rennen gegen Jeffrey gewonnen. Und so kam es, wie es kommen musste. Toni bäumte sich auf, holte tief Luft und schrie drauf los:
„Sieg, Sieg, jaaa, jaaa, gewonnen Alter, hahaha!“

Er lachte wie ein Verrückter, während seine dicken Beine unkontrolliert auf dem Fußboden stampften. Direkt vor Jeffreys Nase führte er ihm seinen Freudentanz vor und rastete fast aus vor Freude.
Komisch war, dass Jeffrey sich über Tonis Sieg überhaupt nicht ärgerte. Im Gegenteil, er freute sich sogar für ihn und beobachtete, wie er von einer Ecke zur anderen sprang.

Da musste er plötzlich an die vielen Niederlagen denken und daran, wie traurig Toni an diesen Tagen immer nach Hause ging. Jeffrey war gerade dabei zu lernen, dass es im Leben nicht nur ums Gewinnen ging, als er durch einen Schrei aus seinem kurzen Traum gerissen wurde.

Neugierig setzte er sich auf und warf einen Blick aus dem Fenster. Seine Mutter stand am Wäscheständer und verzog ihr Gesicht. Es sah so aus, als hätte sie ihren Fuß schon wieder an der alten Wäschestange gestoßen, die noch einige Zentimeter aus dem Boden ragte. Das war jetzt schon das vierte Mal, dass ihr das passierte. Jeffreys Vater versprach ihr zwar immer wieder, sie zu entfernen, doch er tat es nie. Nun sah sie wütend aus. Und so, wie er seine Mutter kannte, würde sie sich so schnell nicht wieder beruhigen. Jedenfalls nicht bis vor dem Abendessen.

Mit einem kleinen Seufzer wendete er sich wieder ab, zog den Block näher zu sich heran und begann zu schreiben.


Kapitel2
Die Fahrradtour

Alles begann an einem sonnigen Samstagmorgen. Ich hoffte, dass es nicht wieder so warm werden würde, wie in den letzten Wochen. Bis zur Mittagszeit war es immer gerade so auszuhalten. Dann wurde es unerträglich. Jeder versuchte, sich abzukühlen oder ein schattiges Plätzchen zu erhaschen. Ich war gerade auf meinem Zimmer und bereitete mich auf den heißen Tag vor, zog kurze Sachen an und packte eine große Flasche in den Rucksack.

Als ich Toni aus dem Fenster sah, rannte ich in Windeseile runter. Er war spät dran. Schon Tage zuvor hatten wir uns verabredet, um mit dem Fahrrad zum See zu radeln. Unten angekommen, lief ich an der Küche vorbei und warf einen vorsichtigen Blick hinein. Meine Eltern saßen wie gewohnt am Tisch und frühstückten.

Früher hörte ich die beiden morgens immer schon von meinem Bett aus. Ich genoss es, wenn sie sich angeregt unterhielten. Sie lachten viel und verstanden sich prima. Jeder, der sie so sah oder hörte, wusste, sie liebten sich. Seit mehr als einem Jahr aber, drang davon nichts mehr zu mir nach oben. Sie schwiegen sich nur noch an oder stritten sich.
An diesem Tag schienen sie aber gut drauf zu sein. Sie unterhielten sich normal. Fast so wie früher. Ich stand kurz im Türrahmen und begrüßte sie mit einem lockeren, „Hi Mum, Hi Dad.“ Und so wie jeden Morgen, fragte mich meine Mutter, was ich essen wolle.

Diesmal winkte ich allerdings ab, riss die Eingangstür auf, die sich direkt neben der Küche befand, und strich mir schnell meine dunklen Haare aus dem Gesicht. Dann begrüßte ich Toni freudestrahlend, gefolgt von unserem einstudierten Handschlag.
Anschließend gingen wir rein. Ich wollte nur kurz Bescheid geben, was wir vorhatten.

Meine Eltern schauten zuerst sich an, dann wieder mich. Sie schienen überrascht zu sein. Dann ergriff mein Vater das Wort. Er sah grimmig aus.

„Jeffrey, das ist das letzte Mal, dass wir das durchgehen lassen. Wenn du solche Ausflüge vorhast, wirst du uns beim nächsten Mal früher Bescheid geben! Haben wir uns verstanden?“
       
Ich stand da und dachte spontan an die Wäschestange und sein Versprechen, das er nicht einhielt. Es lag mir auf der Zunge, ihn daran zu erinnern. Doch ich zögerte und entschied mich um. Es wäre unklug, ihn zu reizen. Nicht jetzt. Ich wollte ja nicht gleich wieder alles vermasseln. Also setzte ich ein Lächeln auf und versprach, dass so etwas nicht wieder vorkommen würde. Mein Vater schaute mich prüfend an. Hatte er mich etwa durchschaut? Nein, ich war wohl überzeugend genug gewesen. Dennoch war die Erlaubnis, wie sollte es auch anders sein, an ein weiteres Versprechen gebunden. Punkt 18 Uhr hatte ich Zuhause zu sein. Ich leckte schnell drei Finger der rechten Hand, erhob sie zum Schwur und versprach, dass ich pünktlich zurück sein würde.

Dann verabschiedete ich mich und eilte nach oben, um mein Zeug zu holen. Im Kopf ging ich noch mal alles durch, steckte schnell mein Taschenmesser ein und rannte wieder nach unten. Toni wartete bereits ungeduldig. Langsam wurde es auch Zeit. Die Hitze würde einem bald die Birne weichkochen.
Also beeilte ich mich, schmiss mich aufs Rad und fuhr los. Toni folgte mir. Unser Ziel war es, vor 13 Uhr bei den anderen Jungs aus unserer Klasse zu sein. Wir freuten uns schon alle darauf, vom großen Felsen aus in den kühlen See zu springen.
Nach ein paar Minuten hielt ich an, schaute auf die Uhr und grübelte. Toni kam mit quietschenden Reifen neben mir zum Stehen. „Was ist los, Alter?“, fragte er mich.
„Na ja, wir kommen nur rechtzeitig an, wenn wir die Abkürzung nehmen. Du weißt schon, welche ich meine“, und zeigte auf den schmalen Sandweg, der neben uns in den Wald führte.

Toni verzog sein Gesicht. Ich sah ihm an, dass er sich nicht wohlfühlte.

Der Gedanke gefiel mir ebenso wenig. Trotzdem entschieden wir uns dafür und bogen ab. Die Gegend, durch die wir da bald kommen würden, war gerade Thema Nummer eins in der Schule.
Angeblich hatten dort welche ein altes, verkommenes Haus gesehen. Genau da, wo wir lang wollten. An irgendeiner Stelle sollte man es durch dichtes Gebüsch sehen können. Darüber hinaus machte die Runde, dass in dem Haus eine böse Hexe lebt. Und jeder in der Schule erzählte seine eigene Gruselgeschichte darüber. Eine schlimmer als die andere. Ich glaubte nicht an so was und hielt es für ein Schauermärchen. Außerdem hatte ich dort noch nie so ein Haus gesehen. Aber dennoch. Es hatte eine gewisse Wirkung auf mich. Keine Große. Aber seitdem die Geschichte im Umlauf war, wurde mir immer mulmig in dieser Gegend. Irgendetwas davon blieb wohl doch im Kopf hängen und jagte mir Angst ein.

Na ja, ehrlich gesagt, gab es dort schon ein paar Dinge, die komisch waren. Der weiche Sandweg zum Beispiel. Mit dem Fahrrad war es unmöglich, da durchzukommen. An einigen Stellen versank man sogar so tief, dass man gezwungen war abzusteigen, bis der Boden wieder härter wurde.

       
Bald schon würden wir diesen seltsamen Weg erreichen. Er lag kurz hinter unserer Lieblingsstrecke. Und die ging von einem Hügel aus steil bergab, war kurvig und nichts für Anfänger. Aber das waren wir ja nicht.
Als wir endlich oben ankamen, standen wir mit unseren Rädern am Abhang und blickten in die Tiefe. Wir liebten es, den Hügel herunter zu rasen. Das Tempo, das wir hier erreichten, war einmalig. Und so entfachte immer ein kleines Rennen an dieser Stelle. Anfangs mit Ansage. Später reichte schon ein einfacher Blick von uns aus und wir wussten, es ging los.
Ich weiß nicht warum, aber ich hatte jedes Mal das Gefühl, schneller in den Kurven zu liegen. An diesem Tag kam ich, so wie fast immer, als Erster weg und linste über meine Schulter. Ich lag klar vorne. Aber Toni gab so schnell nicht auf. An seinem verbissenen Gesichtsausdruck sah ich schon, dass er alles geben würde. Und so war es auch. Er trat wie wild in die Pedale und holte mich ein. Ich spürte ihn praktisch schon im Nacken. Jetzt lag es wieder an mir. Ich gab Gas und legte einen Zahn zu.

Dann passierte etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Ich war gerade dabei, eine Kurve zu nehmen, zog mein Lenkrad scharf nach links und legte mein Gewicht dagegen. Aus irgendeinem Grund blockierte etwas am Fahrrad. Ich konnte nicht mehr lenken, kam aus der Spur und stürzte kopfüber ins Gebüsch. Das war knapp. Neben mir stand ein dicker Baum. Toni schaffte es, im letzten Moment abzubremsen, bevor er gegen mein Fahrrad donnerte. Er stieg ab und rannte zu mir. Hechelnd blieb er vor mir stehen und schluckte wie ein Hund, der zehn Kilometer hin und her gescheucht wurde, stützte die Arme auf die Schenkel und starrte mich an. Schweißperlen rollten seine dicken Wangen runter, während er ständig nach Luft schnappte.

„Geht es dir gut, Alter?“, fragte er dann besorgt und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

„Du bist ja meterweit geflogen.“

„Ja, glaub schon“, brachte ich zögerlich hervor, stand langsam auf und stellte fest, dass mir nichts fehlte. Mir ging es gut. Meinem Fahrrad allerdings nicht. So wie es aussah, hatte es einen platten Reifen. Toni sah mich immer noch an. Ich glaube, er konnte es nicht fassen, dass ich mir nicht einen Kratzer zugezogen hatte, und wollte erneut wissen, ob ich okay war.

„Ja Toni, es geht mir gut, ehrlich. Aber lass mich mal eine Minute! Ich glaube, ich muss erst mal zu mir kommen, verstehst du?“ Er nickte nur, lief zu meinem Fahrrad und kniete sich davor. Als ich den Schreck verdaut hatte, lief ich zu ihm.
„Wollen wir den Ausflug lieber abbrechen?“

Toni schaute nicht auf. Er fummelte konzentriert am Rad weiter und hatte eine andere Idee.
„Nein, Alter. Lass uns den Tag nicht verschwenden! Nachdem du so viel Glück hattest, müssen wir das mit einem Sprung feiern. Ich werde heute von ganz oben springen, darauf kannst du wetten!“

Ich schaute ihn mit großen Augen an. „Meinst du die Monsterklippe? Da wo nur die Älteren runterspringen? Du bist doch verrückt!“, sagte ich. „Das meinst du doch nicht im Ernst.“

Toni schaute auf, neigte seinen Kopf zur Seite und lächelte mich an. Er sagte keinen Ton. Allein sein starrer Blick verriet mir aber, dass er es ernst meinte. Sein Mund ging ständig auf und wieder zu, wie bei einem Fisch im Wasser. Das machte er immer dann, wenn er sich etwas beweisen wollte. Oder beim Sport, wenn er sich einredete, er könne gegen die super Athleten aus der Schule gewinnen. Sein Gesicht sah fies aus, wenn er das machte. Aber es half ihm anscheinend, sich zu motivieren. Also sagte ich dazu nichts und ließ ihn so sein, wie er war.

„Hier, sieh mal!“, sagte er dann und zeigte auf die Kette.
„Abgesehen von dem Loch im Reifen ist alles okay. Ich fahre schnell zurück und hole Werkzeug. Wir flicken dein Rad gleich hier und fahren dann sofort weiter.“
Ich sah ihn an und überlegte kurz. So weit waren wir noch nicht weg. Wenn er sich beeilte, würde er bald wieder zurück sein.

„Okay, aber sag meiner Mutter nicht, dass ich gestürzt bin. Das Flickzeug ist in der Garage, gleich vorne in der ersten Schublade. Kriegst du das hin?“

„Na logo. Ich bin zwar dick, aber nicht doof“, sagte er und stand freudestrahlend auf, „Der rote Blitz ist sofort zurück“, schrie er dann, streckte seine linke Hand in den Himmel und trat in die Pedale.
Ich musste innerlich lachen, als er das sagte und die ersten Meter kaum vorwärts kam.
Kurz darauf sah ich nur noch eine Staubwolke, ließ einen Seufzer los und setzte mich auf den Baumstamm, der wenige Schritte entfernt war. Ich musste mich sammeln. Der Schreck saß wohl doch tiefer, als ich zuerst angenommen hatte.

Eine Weile lang machte ich nichts, außer ein paar Ameisen zu beobachten. Ich verfolgte ihre Wege und überlegte, was sie wohl für ein Leben führten.

Dann schaute ich mich um und realisierte, wo ich hier war. Ein paar Meter weiter fing schon der gruselige Abschnitt im Wald an.

Ich stand auf und lief ein paar Schritte. Als der Boden weicher wurde, blieb ich kurz stehen und drehte mich in alle Richtungen. Eine leichte Brise wehte durch den Wald. Blätter, die sich vom Wind getroffen aneinander rieben, sowie einige Vögel, gaben die gewohnten Laute von sich.
Nichts Ungewöhnliches dachte ich mir. Trotzdem war mir auf einmal unwohl und ich schaute mich um, als ich plötzlich ein leichtes Summen wahrnahm. Neugierig, wie ich war, lief ich in die Richtung, aus der dieses Geräusch kam, blieb aber auf dem Waldweg. Gleichzeitig versanken meine Füße immer tiefer im Sandboden. Da fiel mir das gruselige Hexenhaus wieder ein. Das, von dem alle in der Schule redeten. Irgendwo hier musste es sein.

Erneut zog eine Brise durch den Wald. Diesmal aber weitaus stärker als zuvor. Baumwipfel verbogen sich und mein Gefühl sagte mir, hier besser nicht weiter zu gehen. Ich wollte mich schon umdrehen. Doch dann hörte ich dieses Geräusch wieder und blieb stehen. Wie der Wind drang es in meine Ohren und wurde lauter. Ich wollte jetzt unbedingt wissen, was da so summte und wo es herkam. Also folgte ich der Spur und entfernte mich immer mehr von meinem Fahrrad. Gleichzeitig nahm ich mir aber vor umzukehren, sollte ich nichts finden.

Ich konnte den Gedanken kaum zu Ende führen, als mir fast das Herz stehen blieb. Hinter den Büschen am Rande des Weges kam ein altes Haus zum Vorschein.


Vorsichtig näherte ich mich, bog einige Zweige beiseite und sah es mir genauer an. Es wirkte alt, verlassen und passte nicht ins Bild, so riesig wie es war. Seltsam, obwohl ich hier schon oft vorbeikam, ist mir dieses Haus noch nie aufgefallen. Und Toni auch nicht.

In geduckter Haltung schlich ich mich hinter einen dicken Baum, holte tief Luft und warf einen weiteren Blick auf das Haus. Es sah verwahrlost aus. So wie das Anwesen drum herum. Als hätten die Besitzer es vor langer Zeit verlassen. Die perfekt angelegten Wege, die ums Haus führten, wurden mittlerweile von Pflanzen bedeckt. Es gehörte wohl alles Mal zu einem prunkvollen Garten, von dem jetzt kaum noch etwas übrig war. Irgendwie hatte es den Anschein, als holte sich der Wald das zurück, was ihm einst genommen wurde. Selbst am Haus schlängelten sich schon die Äste nach oben und kratzten an der Fassade. Ich versuchte mir vorzustellen, wie toll das früher mal ausgesehen haben muss.

Irgendwie seltsam, dass, abgesehen von den Gruselgeschichten in der Schule, niemand sonst ein Wort über dieses Haus verlor. Als würde es überhaupt nicht existieren. In unserer Kleinstadt wurde sonst über alles und jeden geredet. Nur nicht über dieses Haus oder die, die hier mal lebten. Während ich darüber nachdachte, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken.

Dann hörte ich es wieder. Dieses Summen. Es war noch lauter als zuvor und kam aus dem Haus. Da war ich mir jetzt sicher und überlegte, was ich jetzt machen sollte? Ich war zwar neugierig, hatte aber auch Angst. Meine Vernunft sagte mir dann, besser umzukehren und brav am Fahrrad zu warten, bis Toni zurück ist!

Aus irgendeinem Grund entschied ich mich aber anders und schlich mich weiter an das Haus heran. Bis ich nur noch ein paar Meter entfernt war und hinter einem Baum Stellung bezog.

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